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München
Es gehört zum guten Ton, einen leichten bayerischen Dialekt zu pflegen, und auch bei offiziellen Anlässen ist die Tracht oder sagen wir, ein „tracht-angehauchtes“ Outfit durchaus gesellschaftsfähig. Die „Zugeroasten“, wie man in München die von außerhalb des bayerischen Bundeslandes Zugezogenen nennt, passen sich gerne und fast schon mit patriotischem Eifer den Müncher Gepflogenheiten an. Aber ob Sie nun ein Brauchtums-Fan sind oder nicht, die bayerische Hauptstadt sollten Sie auf alle Fälle besuchen. Denn, mal ehrlich, in welcher anderen deutschen Stadt kann man denn schon mittags einen Liter Bier ("a Maß") bestellen, ohne schief angesehen zu werden? Oder pitschnass in Badeklamotten an der Bushaltestelle stehen und auch noch mitgenommen werden? Hier wundert´s keinen, das sind eben die Leute, die sich im Sommer vom Münchener Eisbach ein paar Haltestellen weiter haben treiben lassen und nun irgendwie zu ihrem Handtuch zurück müssen....
Weil München eine große Stadt ist und kaum an einem Tag in seiner Vielfalt zu entdecken, schlagen wir Ihnen eine Innenstadt-Tour vor, bei der Sie das Herz der Stadt kennen lernen. Das Gute daran: Hier liegt alles in Fußmarschnähe, oft nur einige wenige Meter voneinander entfernt.
Ideal ist es, mit der Bahn nach München zu fahren, da kommen Sie nämlich sowieso fast im Zentrum an.
Nicht unweit vom Bahnhof liegt der Marienplatz, der Mittelpunkt Münchens, mit Rathaus. Hier können Sie auch das berühmte Glockenspiel bewundern, das um 11.00, 12.00 und 17.00 Uhr zu sehen ist und jedes Mal viele Besucher anzieht. Nur wenige Schritte sind es zur Peterskirche, der ältesten Kirche der Altstadt. Steigen Sie ruhig mal die Stufen des Turmes (bekannt unter „Alter Peter“) hoch und genießen Sie von oben den Blick über die bayerische Metropole und das Umland, bis hin zu den Bergen. (Falls Sie sich noch nicht so richtig sportlich ambitioniert fühlen, können Sie auch später vom Turm der Frauenkirche diesen Blick genießen.)
Soviel Stufen erklimmen grenzt an Sport und der macht hungrig – also empfehlen wir Ihnen das Hofbräuhaus, das ganz in der Nähe liegt. Der weltberühmte Bierpalast wurde ursprünglich als „Sparmaßnahme“ im Mittelalter erbaut, um mit der Produktion von Braunbier die Ausgaben des Hofes zu senken, das sonst kostspielig importiert werden musste. Heute ist das es ein beliebtes Gasthaus und ein Touristenmagnet, was Sie aber nicht davon abhalten sollte, sich hier ein typisches bayerisches Gericht servieren zu lassen, denn einmal muss man einfach dort gewesen sein. Das Hofbräuhaus ist so berühmt, dass 2004 in Las Vegas eine originalgetreue Nachbildung errichtet wurde.
Frisch gestärkt können Sie nun die Frauenkirche besuchen, die mit ihren beiden (aus der Weite bereits sichtbaren) Haubentürmen das Wahrzeichen Münchens darstellt. Schon lange kursiert die Legende, die beiden Türme unterschieden sich um genau einen Meter in der Höhe. Diese erweist sich jedoch als „Schmarrn“ (wie der Bayer sagen würde und mein damit so etwas wie „Blödsinn“), denn tatsächlich sind die Türme fast gleich hoch: Der Nordturm misst 98,57 Meter, der Südturm dagegen nur 98,45 Meter.
Der Südturm kann bestiegen werden und bietet – ähnlich dem Blick vom „Alten Peter“ einen atemberaubenden Blick auf München und die nahen Alpen. Die Kirche selbst bietet Platz für ca. 20.000 Leute, ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass zur Bauzeit im 15. Jahrhundert wahrscheinlich recht selten so viele Menschen an einer Messe teilnahmen.
Egal, ob Sie ein großer Kirchenanschauer sind oder nicht, die Theatinerkirche liegt gleich um die Ecke, am Odeonsplatz: Sie ist die erste im Stil des italienischen Spätbarock erbaute Kirche nördlich der Alpen. Zum Zeitpunkt ihrer Weihe 1675 befand sie sich weitesgehend noch im Rohbauzustand, denn so richtig konnte man sich einfach nicht über die endgültige Fassadengestaltung einig werden. Erst rund 100 Jahre nach der Weihe entschied man sich für eine Fassade im Stile des Rokokos.
Auf dem Weg zum Odeonsplatz kommen Sie direkt an der Kunsthalle vorbei, dem Ausstellungshaus der Hypo-Kulturstiftung, die seit 1985 Kunstinteressierte durch sein vielseitiges Programm begeister. Schauen Sie doch mal, ob die aktuelle Ausstellung nicht etwas für Sie ist!
Wenn Ihnen nach einer kleinen kulturellen Verschnaufpause ist, dann schlagen wir Ihnen den Besuch des Viktualienmarktes vor. Dort können Sie nämlich auch Pause machen. Der Markt hat sechs Tage die Woche seinen festen Platz gleich hinter dem Marienplatz und ist in seiner Form einzigartig. Natürlich sollten Sie nicht nur schnell einen Kaffee zu sich nehmen, sondern ruhig mal ausgiebig zwischen den Ständen hin-und herschlendern, denn hier treffen Sie neben Münchener Bürgern auch Spitzenköche der Sternehotels, die das breite und vielfältige Angebot des Marktes schätzen. Schauen Sie ruhig genau hin, viele Früchte haben Sie so bestimmt noch nicht gesehen, geschweige denn, ihren Namen gehört. Und hier finden Sie auch garantiert das ideal Mitbringsel oder das Besondere für zu Hause gebliebene Schleckermäuler. Wenn wir den Viktualienmarkt beschreiben müssten, wir würden sagen: Es gibt nichts, was es nicht gibt!
Abends, wenn Sie fleißig durchgehalten haben, widmen Sie sich am Besten der Münchener Biergartenkultur – und zwar im berühmten Englischen Garten, der größten Grünanlage Münchens, der mit seiner Fläche sogar den Central Park in New York übertrifft. Hier, am Fuße des fünfgeschossigem Chinesischen Turms, befindet sich einer der größten und beliebtesten Biergärten Münchens. Jetzt bestellen Sie sich eine g´scheite Brotzeit und eine Maß dazu und lassen Sie Ihren München-Tag gemütlich ausklingen!