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Neues und altes Schloss Herrenchiemsee
Mit dem neuen Schloss hat Ludwig II. den pompösen Stil des des Sonnenkönigs Louis XIV. nach Oberbayern geholt.
Der Nachbau der Schloss- und Gartenanlage von Versailles als Inbegriff monarchischen Glanzes lag ihm ganz besonders am Herzen. Ab 1868 liefen die Planungen zu diesem Projekt. Den geeigneten Platz, die Chiemseeinsel Herrenwörth, erwarb Ludwig II. 1873. Ein Glück für die Insel, ihr alter Baumbestand wäre nämlich der Abholzung zum Opfer gefallen.
Entgegen der weitläufigen Meinung wollte der bayerische König Versailles nicht detailgetreu zu kopieren - das Paradeschlafzimmer und der Spiegelsaal genügten ihm, um sich wie der Sonnenkönig zu fühlen. Da diese beiden Räumlichkeiten im zentralen Mitteltrakt des Schlosses liegen, mussten auch "nur" die zentralen Gartenteile der Mittelachse dem Vorbild in Versailles entsprechen. Das Schloss kann nur im Rahmen einer Führung besichtig werden, zweimal täglich finden Kinderführungen statt.
Der Fußweg von der Anlegestelle des Schiffes bis zum Schloss beträgt ca. 20 min. Wer nicht laufen möchte, kann die Kutsche nehmen, mit der man direkt vors Schloss gefahren wird. Ist übrigens ein guter Tip für die Rückfahrt- die Kutschen fahren nämlich immer so, dass Sie das nächste Schiff garantiert erwischen. Immer von Mitte April bis Ende Oktober.
Übrigens hat das pompöse Schloss heute noch Bewohner: Im Dachstuhl haben sich Fledermauskolonien angesiedelt, 15 der 23 bayernweiten Arten wurden auf der Insel schon gesichtet. Wer sich für diese faszinierenden Tiere interessiert: Im Dachstuhl wurden extra Kameras installiert, so dass man die kleinen Flugkünstler beobachten kann. Außderdem vermittelt eine Fledermausaustellung viel Wissenswertes und räumt mit alten Vorurteilen auf. Unser Tip: Unbedingt ansehen - vor allem Kinder lieben dieses Kontrastprogramm nach einer Schlossführung!
Das alte Schloss war ursprünglich ein Benediktinerkloster. 765 wurde gegründet, ab 1130 war es Stift der Augustiner-Chorherren, der später das Domkapitel des Bistums Chiemsee war. Seine größte Blüte erlebte das Stift im 15. Jahrhundert.
Zur Auflösung des Klosters kam es 1803 im Zuge der Säkularisierung. Der Münchner Großkaufmann Alois von Fleckinger ließ die Türme und den Chor des Doms abbrechen und im ehemaligen Langhaus eine Brauerei einrichten. Der Hochaltar kam nach Rimsting, die Orgel nach Tittmoning. Allerdings planen die "Freunde von Herrenchiemsee", den ehemaligen Dom in den nächsten Jahren auf Betreiben der wiederhergestellt werden.
Die ehemaligen Klostergebäude wurde zum (Alten) Schloss Herrenchiemsee umgebaut. Es folgten verschiedene Besitzer, bis Ludwig II. 1873 die ganze Insel erwarb, um hier sein "Neues Schloss" zu errichten. Im August 1948 tagte im Konventstock des Alten Klosters der Verfassungskonvent zur Vorbereitung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.
Auch hier finden regelmäßig Führungen, sowie spezielle Kinderführungen statt.
Auch für Kunstliebhaber ist hier etwas geboten, dem Museum sind Gemäldegalerien angegliedert. ("Maler am Chiemsee" und "Julius Exter")
Öffnungszeiten und Führungen:
Führungsdauer: ca. 30 Minuten
zwei bis drei Mal am Tag Kinderführungen.